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Der Standort

Het Apeldoornsche Bosch wird 1909 von der „Vereeniging Centraal Israëlietisch Krankzinnigengesticht in Nederland“ (Vereinigung zentraler israelitischer Nervenheilanstalt in den Niederlanden) gegründet. Schon nach kurzer Zeit entwickelt sich die jüdisch-psychiatrische Anstalt zu einer blühenden Einrichtung.

In modernen, geräumigen Pavillons werden psychisch Kranke nach neuesten Erkenntnissen behandelt – mitten in der Natur und fernab der Großstadt. Dort bestehen Möglichkeiten für Entspannung, Sport und Spiel, Musik- und Filmvorführungen, aber auch für Arbeitstherapie. In Het Apeldoornsche Bosch bilden Bewohner/-innen und Beschäftigte eine besondere, lebendige Gemeinschaft. So ist eine Welt entstanden, in der die Menschen nach jüdischer Tradition leben. Man isst zum Beispiel koscher, zur Anlage gehört eine Synagoge und die Menschen feiern den Schabbat und die jüdischen Feiertage.

Etwa 75 Kinder leben hier in kleinen Gruppen, die soweit wie möglich einer Familie ähneln

An der Spitze steht der Arzt-Direktor Jacques Lobestein. Der Pädagoge Philip Fuldauer ist stellvertretender Direktor und für das Paedagogium Achisomog (hebräisch für „mein Bruder zur Unterstützung“) verantwortlich. Etwa 75 Kinder leben hier in kleinen Gruppen, die so weit wie möglich einer Familie ähneln. Unter der Führung einer leitenden Person essen sie koscher und besuchen die Synagoge. Jedes Kind hat seine eigenen Aufgaben. Am Freitagabend besucht Fuldauer immer persönlich die Pavillons, um den Schabbat zu segnen.

Geschichte

Die ersten zweieinhalb Jahre des Krieges verlaufen relativ unbeschwert für die Patienten/-innen und Beschäftigten von Het Apeldoornsche Bosch. Die Pavillons und Nebengebäude befinden sich in der schönen grünen Umgebung im Osten der Stadt Apeldoorn. Die Bewohner/-innen und Mitarbeiter-/innen fühlen sich trotz der Kriegsnachrichten lange Zeit sicher, denn der grausame Naziterror, der in der Randstad (den städtischen Gebieten im Westen des Landes) täglich zu spüren ist, scheint weit weg zu sein. Doch dann, am 1. April 1942, wird das nichtjüdische Personal entlassen. Als Juden ab Juni 1942 nicht mehr reisen dürfen, kommen zudem fast keine Besucher mehr zu Het Bosch. Dunkle Wolken ziehen auf und am 19. Januar 1943 ordnet der SS-Kommandant Ferdinand aus der Fünten die Räumung der gesamten Anlage an.

In der Nacht vom 21. auf den 22. Januar 1943 räumen die deutschen Besatzer Het Apeldoornsche Bosch. Fast 1.300 Menschen, Patienten und Personal werden nach Auschwitz transportiert. Nur wenige kehren zurück.

Dokumentarfilm
‘Veilig in het Bosch’

Erik Willems (freiberuflicher Dokumentarfilmer für u. a. das niederländische TV-Programm Andere Tijden) und Alex Bakker (Historiker und Dokumentarfilmer) haben für den Dokumentarfilm Veilig in het Bosch (Sicher in het Bosch) Interviews mit denjenigen geführt, die die Vertreibung aus Het Apeldoornsche Bosch miterlebt haben. Dies ist ein eindrucksvolles mündliches Geschichtsdokument für die Bevölkerung in Apeldoorn. Der Dokumentarfilm Veilig in het Bosch wurde durch finanzielle Unterstützung von Monuta, Rabobank, Omroep Gelderland und dem Museum CODA ermöglicht.

Dieser Film wurde vom Regionalsender Omroep Gelderland ausgestrahlt

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